Anton Schosser Hütte Hohe Dirn
Die Hohe Dirn (1134m) ist einer der wenigen bekannten Berge, dessen Gipfel („Dirnstein“) niedriger ist als der Berg an und für sich (Standort Anton Schosser Hütte 1158m).
Der Name „Hohe Dirn“ hat nichts mit einer Dame zu tun, er leitet sich vom keltischen Wort „Tern“, das für „Felstürme“ steht (gut zu sehen von „Tern“berg), ab. (O-Ton Prof. Franz Wolkinger, Universitätsprof. für Biologie an der Uni Graz, bei einer botanischen Exkursion in den 70-er Jahren auf die Hohe Dirn).
Im November 1925 eröffneten die idealistischen Erbauer das, damals sehr kleine, Holzhaus auf dem höchsten Punkt des Massivs zum Donautal hin. Dieser besondere Standort und seine Lage ober den Almwiesen, die attraktive Schihänge sind, waren sicher die Hauptmotivation zum Bau der Schutzhütte. Heute gehört sie der Sektion Steyr des Österreichischen Alpenvereins und ist nach wie vor ein sehr beliebtes, attraktives Ausflugsziel.
Immerhin erlaubt ihre Lage einen unglaublichen Ausblick über das Donautal und die Stadt Linz hinweg bis an die Nordgrenze unseres Heimatlandes Österreich (Böhmerwald), ins Waldviertel (Beistein bei Ybbs an der Donau), in die niederösterreichischen Voralpen (Ötscher, Dürrenstein), ins Gesäuse, in die Hallermauern, in das Sengsengebirge (Nock) und in das Tote Gebirge.
Dieser wertvolle Platz lässt die Namensgebung „Anton Schosser Hütte“ vor der Bedeutung des Schaffens unseres Heimatdichters in besonderem Licht erscheinen.
Anton Schosser
Geboren am 7. Juni 1801 in Losenstein,
gestorben am 26. Juli 1849 in Steyr an den Folgen seiner Schwindsucht.
Anton Schosser, oberösterreichischer Heimatdichter, entstammt einer Losensteiner Nagelschmiedfamilie. Sein Aufwachsen war geprägt von der schlechten wirtschaftlichen Lage der damaligen Zeit (Franzosenkriege 1805 und 1809, Hungersnot 1816/17) und von seiner angeschlagenen Gesundheit: Die Ärzte prophezeiten ihm kein langes Leben, denn er hatte eine kranke Lunge. Letztlich starb er auch an der Seuche der armen Leute, der Schwindsucht (Tuberkulose). So war an eine Ausbildung zum Nagelschmied nicht zu denken.
Sein Firmpate, Pfarrer Franz Xaver Damböck erkannte die intellektuellen und musischen Fähigkeiten des Schosser Toni und veranlasste dessen Besuch im Gymnasium Melk.
Nach der Schule, in der ihn wegen der Distanz zu daheim das Heimweh fürchterlich plagte, hielt er sich zu Studien in Klagenfurt auf, die er jedoch bald abbrach (Heimweh). Letztlich vermittelte ihm der Ternberger Pfarrer die nötigen Kenntnisse in Geometrie und Mathematik, die ihm das Arbeiten als Lehrer in Leonstein und Kleinreifling, jedoch letztlich auch die Tätigkeit als Geometer im oberösterreichischen (Stift Kremsmünster) und steirischen Raum möglich machte.
Bei seinen Reisen durchs Land hatte er mit vielen Musikanten und Volksliedsängern Kontakt. Unter anderen hat ihn auch der Habsburger Erzherzog Johann für seine Künste sehr geschätzt.
Schosser schrieb unzählige Lieder, meist neue Texte zu bekannten Melodien. Sein wohl bekanntestes ist das Lied „`s Hoamweh“, der berühmte „Erzherzog Johann Jodler“.
Noch gibt es viele Menschen, die, wenn sie sich im Wirtshaus treffen, gemeinsam Schosserlieder singen.
Texte: Gottfried Schuh, Kulturverein Losenstein
Quelle: Heimatbuch der Gemeinde Losenstein 1995, Brunnthaler und Begsteiger